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7,5 Millionen Euro für den Klimaschutz in Dresden

Die Europäische Kommission unterstützt Dresden mit rund 7,5 Millionen Euro Fördermitteln auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt. Das Geld kommt aus dem Projekt ?NeutralPath?, für das sich die Stadtverwaltung zusammen mit der Technischen Universität Dresden, SachsenEnergie, Wohnen in Dresden (WiD) und Vonovia erfolgreich beworben hat. Mit Fördermitteln von Bund und Land könnten es sogar bis zu 46 Millionen Euro werden, die bis Ende 2027 in nachhaltige und zukunftssichere Gebäude- und Energiekonzepte investiert werden können. Konkret wollen die fünf Partner innovative Ideen für mehr Klimaschutz beim Wohnungsbau, bei der Energieversorgung und der E-Mobilität in Pilotprojekten erproben und deren Wirksamkeit erforschen. Später könnten sie im größeren Maßstab umgesetzt werden. So soll Dresden zusammen mit der pischen Stadt Saragossa in Europa Vorreiter in Sachen Klimaneutralität werden. 

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: ?Eine klimaneutrale Großstadt zu werden ist in der Praxis eine Herkulesaufgabe. Sie gelingt nur dann, wenn alle Akteure ihre Treibhausgas-Emissionen reflektieren und sich mutig an Lösungen zur Minderung ausprobieren. In der Stadtverwaltung haben wir dafür die Weichen gestellt und Klimaschutz zu einem bereichsübergreifenden Querschnittsthema in unserer Organisationsstruktur gemacht, bei dem alle Ämter eng zusammenarbeiten.?

Projektpartner WiD erprobt neue Bau- und Energiekonzepte für bezahlbaren Wohnungsbau
Der Projektpartner WiD will in Pillnitz/Hosterwitz zeigen, wie an Wohnhäusern der 1960er Jahre der Spagat zwischen bezahlbarem Wohnraum, ingenieurstechnischen Möglichkeiten und CO2-Reduzierung gelingen kann. Es soll ein möglichst energieautarkes Quartier entstehen, indem regenerative Energiequellen genutzt und Energieerzeugung, -zwischenspeicherung und -verbrauch vor Ort gesteuert werden.  Außerdem bietet das Wohnviertel Erweiterungspotenziale für Neubauten, in denen hochinnovative und teilweise in Dresden entwickelte Materialien und Technologien zum Einsatz kommen. Steffen Jäckel, Geschäftsführer WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG: ?Mit NeutralPath bringt die WiD Technologien praxistauglich zusammen, die das natürlich verfügbare Energieaufkommen am Ort des Wohnens vollständig nutzen werden. In einer mehrjährigen Beobachtungsphase müssen die Häuser dann zeigen, dass alle gewünschten Effekte unter Alltagsbedingungen auch tatsächlich eintreten. Wir arbeiten im Projekt NeutralPath zusammen mit innovativer Ingenieurswelt und einer für neue Anwendungen offenen Handwerkerschaft.? Die energetischen und baulichen Sanierungsmaßnahmen in den Altbauten sollen dabei ohne große Eingriffe in die Wohnräume erfolgen. ?Wir folgen dabei dem Gedanken, dass Bausubstanz nicht abgerissen werden sollte, wenn man diese durch sinnvolle Anpassungen an die aktuellen Lebensgewohnheiten erhalten kann.?

Vonovia und SachsenEnergie sorgen für grüne Fernwärme und Impulse für E-Mobilität
Auch Dresdens größter Vermieter Vonovia beteiligt sich. In den Plattenbauten an der Jessener Straße in Leuben wird das Unternehmen mithilfe von Photovoltaik-Anlagen regenerative Energien für Mieterstromangebote nutzen. Sebastian Krüger, Regionalbereichsleiter Dresden bei Vonovia: ?Vonovia entwickelt ein Bestandsquartier weiter zu einem CO2-freien Quartier. Das zahlt sich auch für unsere Mieterinnen und Mieter aus. Sie nutzen als Teilnehmer an diesem Musterprojekt innovative Energielösungen einschließlich Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ? und sind in ihrem Zuhause bei der Energiewende dabei.? Mehr als zwei Millionen Euro investiert das Unternehmen für das Projekt.

Der lokale Energieversorger SachsenEnergie ist Experte für innovative Energiekonzepte in Wohnvierteln und liefert die Infrastruktur für das Projekt NeutralPath. Die Gebäude von Vonovia werden zukünftig mit grüner Fernwärme versorgt. Dazu wird ein Teilstrang des Fernwärmenetzes abgetrennt und mit Wärmepumpen ausgestattet. Gleichzeitig entsteht damit die Möglichkeit, den Kältebedarf eines Supermarktes regenerativ abzudecken. Dr. Axel Cunow, Finanzvorstand der SachsenEnergie: ?SachsenEnergie versteht sich als Gestalter und Ermöglicher der Energiewende. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Projektpartnern daran, das Dresdner Energiesystem in den kommenden Jahren zu dekarbonisieren und intelligente Steuerungsmethoden zu erproben. Wir sind hochmotiviert, diesen Weg zielorientiert gemeinsam mit unseren Partnern zu gehen. Dies gelingt nur im Schulterschluss und wird durch solche finanziellen Förderungen vorangetrieben. Die Modellquartiere in NeutralPath dienen uns als Vorbild für weitere Lösungen mit der Wohnungswirtschaft, auch über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus.? 

Dresden ist bundesweit einer der Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Im Stadtgebiet gibt es bereits mehr als 500 Ladepunkte. SachsenEnergie baut auch innerhalb des Projekts NeutralPath die öffentliche Ladeinfrastruktur weiter aus. Zum Beispiel ist ein Pilotstandort für das sogenannte bidirektionale, netzdienliche Laden geplant. Dabei wird das E-Auto zum mobilen Stromspeicher. Vonovia schafft für die Mieterinnen und Mieter eigene Lademöglichkeiten im Quartier. 

Forscher der TU Dresden begleiten Dresden auf dem Weg zur Klimaneutralität
?Mit dem Beschluss, bis 2035 klimaneutral zu werden, hat sich Dresden ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt, das es nun zu untersetzen gilt. Ich freue mich, dass die TU Dresden die Landeshauptstadt bei diesem Vorhaben maßgeblich unterstützt?, erklärt Prof. Roswitha Böhm, Prorektorin Universitätskultur der TU Dresden. Und weiter: ?Das Projekt NeutralPath leistet mit der beispielhaften Realisierung klimaneutraler und energiepositiver Quartiere einen bedeutenden Beitrag. Jetzt kommt es darauf an, die geplanten Vorhaben in der Wärme- und Stromversorgung konsequent und erfolgreich umzusetzen. Wir haben mit diesem Projekt das Potential, als Vorbild in Europa zu wirken.?

Die wissenschaftliche Leitung und Begleitung von NeutralPath haben Prof. Clemens Felsmann, Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung am Institut für Energietechnik, und Prof. John Grunewald, Professur für Bauphysik am Institut für Bauklimatik an der TU Dresden, inne. NeutralPath ermöglicht es den Forschenden und ihren Teams neue technologische Ansätze und simulationsbasierte Planungsmethoden in Dresden anzuwenden, die Gebäude und Energieversorgungssysteme noch stärker als Einheit sehen und dadurch Synergien erschließen zu können. Die Überführung und Erprobung dieser Technologien und Methoden in die Praxis ist ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen in die wirtschaftliche Umsetzbarkeit regenerativer Versorgungskonzepte zu erhöhen. Die Dresdner Bevölkerung wird durch verschiedene Beteiligungsformate von Anfang in die Projektumsetzung einbezogen.

Erfolgreiche Vorläufer und parallele Initiativen
Mit dem Programm NeutralPath knüpft die Landeshauptstadt inhaltlich an das aktuell auslaufende EU-Projekt MAtchUP an. Seit 2017 haben sich die Städte Dresden, Valencia (Spanien) und Antalya (Türkei) gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft intensiv mit den Themen Energieeffizienz, Digitalisierung, erneuerbare Energien, multimodale Mobilität und Elektromobilität befasst und Projekte umgesetzt. Dazu gehören unter anderem das Johannstädter Zukunftshaus, der Großspeicher am Fetscherplatz und die Zentrale Gebäudeleitstelle. 

Uwe Richter, Abteilungsleiter Smart City im Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden: ?Um die ambitionierten Ziele weiterzuverfolgen, haben wir Anfang 2022 den neuen EU-Antrag NeutralPath eingereicht. Lag in der Vergangenheit der Fokus auf den Bereichen Digitalisierung und Mobilität, befassen sich die Projekte jetzt stärker mit der Energiewende und tragen damit auch den aktuellen Entwicklungen am Energiemarkt Rechnung. Wir werden erneut Leuchtturmprojekte umsetzen, die weit über die Stadt hinauswirken und den Klimaschutz voranbringen.?

Weiterhin ist die Landeshauptstadt erfolgreich an einer Vielzahl von europäischen Initiativen aktiv, um Fachwissen international auszutauschen und bereitstehende Fördermittel zu akquirieren. Dazu gehören die EU-Covenant of Mayors Initiative (seit 2016), der EU-Green City Accord (seit 2022) und die EU Städtemission zum Klimaschutz ?Climate-Neutral and Smart Cities? (seit 2022).

geschrieben am: 01.02.2023
Redaktion DD-INside.com


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