Wieder einmal Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen

Heftiger Regen hat in der Nacht zum Montag erneut zu Überschwemmungen in Sachsen geführt. Betroffen seien der Raum Dresden sowie Nord- und Ostsachsen, sagte eine Sprecherin des Landeshochwasserzentrums in Dresden. In Seifhennersdorf (Landkreis Görlitz) war nach Behördenangaben eine Mutter mit zwei Kindern in Sicherheit gebracht worden.

Dresden . Heftiger Regen hat in der Nacht zum Montag erneut zu Überschwemmungen in Sachsen geführt. Betroffen seien der Raum Dresden sowie Nord- und Ostsachsen, sagte eine Sprecherin des Landeshochwasserzentrums in Dresden. In Seifhennersdorf (Landkreis Görlitz) war nach Behördenangaben eine Mutter mit zwei Kindern in Sicherheit gebracht worden. Bei Pirna wurde ein Radfahrer von einem umstürzenden Baum schwer verletzt. Für die nächsten Tage erwartet der Deutsche Wetterdienst weitere Niederschläge.

Alarmstufe 4 galt laut Landeshochwasserzentrum am Montag für Zescha im Landkreis Bautzen. Dort habe der Fluss einen Pegel von 2,12 Meter erreicht. Innerhalb weniger Stunden gab es einen Anstieg um 40 Zentimeter. «Der Scheitel ist am Nachmittag erreicht worden», sagte eine Sprecherin. Steigende Pegel erwarte das Landeshochwasserzentrum für Montagabend an den Unterläufen von Spree und Schwarzer Elster. «Die Lage bleibt angepnt.»

Der Pegel in Dresden war ebenfalls steigend. Am Nachmittag wurden 4,94 Meter, um 6.00 Uhr 4,51 Meter gemessen. Mit dem Scheitel wurde in der Nacht zum Dienstag gerechnet. In Görlitz habe die Lausitzer Neiße 3,94 Metern erreicht. Die Tendenz sei leicht steigend. Mehr als sieben Meter waren es bei dem Hochwasser vor einer Woche.

Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums wurde am Montagmorgen in Bad Schandau für die Kirnitzsch die Alarmstufe 4 ausgerufen. Der Katastrophenalarm war am Mittag wieder aufgehoben worden. Eine Grundschule musste evakuiert werden.

Im Landkreis Görlitz rückten in der Nacht zum Montag laut Landratsamt 17 Feuerwehren aus. Innerhalb kurzer Zeit sei der Fluss Landwasser über die Ufer getreten und habe Straßen und Keller überflutet. Besonders stark betroffen waren Ebersbach mit 42 Einsätzen, Leutersdorf mit 36 und Eibau mit 28 Einsätzen.

In Dresden musste die Feuerwehr Bäume beiseite räumen. Eschdorf und Schullwitz bei Dresden waren am schlimmsten vom Unwetter betroffen. Dort waren laut zuständigem Brand- und Katastrophenschutzamt Straßen überschwemmt und Keller überflutet worden. In Dresden-Leuben schlug ein Blitz in das Dach eines Wohnhauses ein. Durch starken Regen wurde der Brand aber gelöscht.

Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums fielen in der Nacht zum Montag örtlich bis zu 40 Liter pro Quadratmeter. Straßen waren nach Polizeiangaben teilweise nicht passierbar. Auf der Autobahn 17 bei Pirna seien zwei Fahrzeuge auf überfluteter Strecke steckengeblieben. In Pirna waren zwei Pkw weggespült worden. Durch Blitzeinschläge habe es landesweit Feuerwehreinsätze gegeben.

Die Staatsregierung will am Dienstag auf einer Kabinettssitzung in Wörlitz (Landkreis Wittenberg) in Sachsen-Anhalt weitere Hilfen für vom Hochwasser Betroffene beschließen. «Es muss niemand um seine Existenz bangen», betonte Regierungssprecher Johann-Adolf Cohausz. Richtlinien bestehender Förderprogramme zur Finanzierung von Sanierungsarbeiten und Neuanschaffungen sollten überarbeitet werden.

Der Fraktionschef der Linken im Landtag, André Hahn, forderte indes eine gesetzliche Versicherung für alle Hauseigentümer. Er sprach von einer «Elementarereignispflichtversicherung». Egal, ob es sich um Hagel, Tornado, Erdbeben, Hochwasser, Blitzeinschläge handele, «wenn alle einzahlen würden, die Eigentümer sind, dann würden die Beiträge für den Einzelnen sehr gering sein.

Der Deutsche Wetterdienst rechnet in den nächsten Tagen mit weiteren Schauern und Gewittern. Allerdings werde es mit bis zu 15 Litern pro Quadratmeter nicht mehr so ergiebig regnen wie in den vergangenen Tagen.

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geschrieben am: 16.08.2010
Redaktion DD-INside.com