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Jasmin Wagner mag den Beifall

In über 100 Vorstellungen des Stücks «Männerbeschaffungsmaßnahmen» hat Jasmin Wagner als junge, von der Liebe enttäuschte Laura bisher auf der Bühne gestanden. Ab 19. August gastiert das Ensemble am Schlosspark Theater Berlin.

Berlin (-bln). In über 100 Vorstellungen des Stücks «Männerbeschaffungsmaßnahmen» hat Jasmin Wagner als junge, von der Liebe enttäuschte Laura bisher auf der Bühne gestanden. Ab 19. August gastiert das Ensemble am Schlosspark Theater Berlin. -Korrespondentin Anja Opitz sprach mit der 30-jährigen Hamburgerin, die als Blümchen zur erfolgreichsten deutschen Solokünstlerin der 90er Jahre wurde, über ihre Rolle, ihre Entscheidung für eine Bühnenkarriere und ihre Vergangenheit als Sängerin.

: Frau Wagner, worum geht es in dem Stück «Männerbeschaffungsmaßnahmen»?

Wagner: Vier Frauen, die die Nase von Männern gestrichen voll haben, treffen bei einem Workshop aufeinander. Alle sind total frustriert und ratlos und unterhalten sich darüber, suchen Rat.

: Können Sie den Frust der Frauen nachvollziehen?

Wagner: Ich bin zum Glück nicht so beziehungsgestört wie viele in meinem Alter. Aber über Männer, Liebe und Beziehungen kann ich natürlich auch endlos reden. Das ist ein ewiges Thema, über das nicht umsonst immer wieder Songs und Romane geschrieben und Filme gedreht werden.

: Welchen Typ Frau spielen Sie in «Männerbeschaffungsmaßnahmen»?

Wagner: Ich spiele Laura. Man weiß nicht wirklich viel über sie, aber man spürt, dass sie unter Druck steht, viel Aggressivität in sich hat. Gleichzeitig wirkt sie sehr verletzlich. In diesem Punkt sind wir uns sehr ähnlich, ansonsten ist sie das komplette Gegenteil von mir. Deshalb war es am Anfang schon sehr schwer für mich, diese Rolle zu spielen.

: Sie sind jetzt schon seit zwei Jahren mit «Männerbeschaffungsmaßnahmen» auf Tour. Macht es immer noch Spaß?

Wagner: Ja, wir haben auch nach über 100 Vorstellungen noch wahnsinnig viel Spaß daran, denn das Stück entwickelt sich immer weiter. Ich glaube, wir werden immer noch komischer, wir schaffen es immer besser, die Leute aus dem Alltag zu beamen.

: Sie haben schon während der Blümchen-Zeit, vor allem aber danach immer wieder geschauspielert und moderiert. Was macht Ihnen am meisten Spaß?

Wagner: Ehrlich gesagt, macht mir immer das Neue am meisten Spaß. Ich mag die leichte Überforderung, wenn ich in etwas Neues eintauche. Wenn ich es dann geschafft habe, ist es das allergrößte, das schönste Gefühl der Welt. Auf der Bühne und beim Film ist die Chance, an dieses Gefühl ranzukommen, am größten. Zurzeit probe ich zum Beispiel für mein nächstes Stück, «Robin Hood». Darin spiele ich die Gefährtin von Mary und habe viele Schwertkampfszenen. Ich trainiere schon seit Wochen dafür, das ist eine vollkommen neue Herausforderung.

: Vermissen Sie es manchmal, als Blümchen von Tausenden Fans bejubelt zu werden?

Wagner: Nein. Das Ende vor 15 Jahren war für mich genau der richtige Zeitpunkt. Damals hatte ich das Gefühl, die Karten noch mal völlig neu mischen zu können, die Bühne war nicht der einzige mögliche Weg für mich. Ich war dann erst mal in den USA, auf der Schauspielschule, bin mit dem Rucksack durch die Welt gereist. Ich hatte Zeit für mich und konnte überlegen, wo es hingehen soll.

: Woher wussten Sie, dass die Bühne doch der richtige Platz für Sie ist?

Wagner: Irgendwann habe ich gemerkt, dass mich die Zeit als Blümchen sehr geprägt hat. Für mich war der frühe Ruhm erstaunlich normal, ich hatte im Gegensatz zu anderen jungen Stars kein Problem damit, auf der Straße erkannt zu werden. Deshalb war irgendwann klar: Es ist okay, wenn es so weiter geht.

: Was denken oder fühlen Sie, wenn Sie heute jemand mit Blümchen anspricht?

Wagner: Es fühlt sich natürlich, normal an. Ich habe einfach viele Jahre unter diesem Namen Musik gemacht, das hat seine Spuren hinterlassen. Die meisten erinnern sich liebevoll an die Blümchen-Zeit, sie verbinden einen Teil ihrer Jugend, eine gewisse Fröhlichkeit damit. Selbst Kritiker von damals sind heute positiver eingestimmt. Ich habe aber insgesamt das Gefühl, dass die Leute mir erlauben, heute auch anders wahrgenommen zu werden. Ich werde nicht so sehr auf diese Zeit reduziert. Das freut mich.

: Werden Sie noch mal ein Album veröffentlichen?

Wagner: Ja. Ich habe mir vorgenommen, insgesamt drei Alben zu machen. Dafür gebe ich mir aber auch eine gewisse Zeit. Im Moment habe ich dafür keinen Raum. Es muss auch ein bisschen Zeit vergehen, damit ich wieder neue Geschichten erzählen kann. Ich schreibe im Moment viele Songs, aber hauptsächlich für andere. Ich hatte das Erlebnis, eine eigene Platte herauszubringen, schon sehr früh. Jetzt genieße ich es eher, Musik mit anderen zu machen.



ddp - Bild © ddp

geschrieben am: 14.08.2010
Redaktion DD-INside.com


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