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Gedenkjahr 2025: „Von Rollen und Mythen. Frauen im Bombenkrieg“

Unter dem Titel ?Von Rollen und Mythen. Frauen im Bombenkrieg? diskutieren am Donnerstag, 19. Juni 2025, 18 Uhr im Stadtmuseum Dresden die Historikerin Dr. Leonie Treber und die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Sabine Kalff über die vielfach verdrängten und zugleich mythenbeladenen Erfahrungen von Frauen im Zweiten Weltkrieg. Die Moderation übernimmt der Journalist Oliver Reinhard.

Der Abend thematisiert die veränderten Rollenbilder von Frauen während des Zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Im Mittelpunkt stehen sowohl reale Lebenswirklichkeiten als auch kollektive Erinnerungen und Zuschreibungen, die den Fokus auf Frauenbilder und Realitäten richten. Welche Aufgaben übernahmen Frauen in einer Zeit des Ausnahmezustands? Wie entstand das Bild der ?Trümmerfrau?? Und welche Mythen prägen bis heute unser Geschichtsbild? 

Auch in der Landeshauptstadt Dresden existiert seit 1952 eine Trümmerfrau, die ursprünglich als Eisenguss vom Dresdner Bildhauer Walter Reinhold geschaffen wurde. Die Skulptur zeigt eine überlebensgroße Frau mit Ziegelputzhammer und Kopftuch. In Kittelschürze und groben Schuhwerk steht sie auf einem aus Trümmerziegeln gemauerten Sockel an der östlichen Seite des Neuen Rathauses. Auch in anderen deutschen Städten wie München, Mannheim oder Berlin wurde den sogenannten Trümmerfrauen ein Denkmal geschaffen. Bisher standen diese Skulpturen stellvertretend für die vielen Frauen, die nach 1945 aus den Schuttbergen erhalten gebliebene Ziegelsteine gezogen haben, um den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zu ermöglichen. Neuere Forschungen ergaben jedoch, dass die Trümmerfrauen erst zu Heldinnen der jüngsten Nachkriegsgeschichte stilisiert wurden, um ein glorifiziertes Bild von diesen Frauen als selbstlos und unerschütterlich Handelnde vermitteln zu können.
 
Die Darmstädter Historikerin Dr. Leonie Treber veröffentlichte 2014 mit ihrem Buch ?Mythos Trümmerfrauen. Von der Trümmerbeseitigung in der Kriegs- und Nachkriegszeit und der Entstehung eines deutschen Erinnerungsortes? eine grundlegende Studie zum Einsatz von Frauen in der Trümmerbeseitigung nach dem Zweiten Weltkrieg. Darin hinterfragt sie kritisch das gängige Bild der Trümmerfrauen als Heldinnen des Wiederaufbaus und beleuchtet die unterschiedlichen Narrative in Ost- und Westdeutschland.

Dr. Sabine Kalff, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin an der Humboldt-Universität zu Berlin, beschäftigt sich intensiv mit der Rolle von Frauen im Luftkrieg in Deutschland zwischen 1925 und 1945. Ihre Forschung umfasst nicht nur die Perspektive weiblicher Bombenopfer, sondern auch aktiver Teilnehmerinnen am Luftkrieg ? insbesondere Pilotinnen.
 
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Gedenkjahr 2025 ?Dresden 1945 ? Menschen der Stadt zwischen Unter-gang und Neubeginn?, organisiert vom Geschäftsbereich für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, dem Amt für Kultur und Denkmalschutz sowie dem Stadtmuseum Dresden. Sie ist eingebettet in das Gedenkjahr ?Dresden 2025 ? Zukunft durch Erinnern?, das mit vielfältigen Formaten neue Perspektiven auf das Jahr 1945 eröffnet.

Der Eintritt ist frei. 

geschrieben am: 10.06.2025
Redaktion DD-INside.com


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