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Sächsische Städte wollen Luft auf verschiedene Weise verbessern

Die Städte Leipzig und Dresden gehen zur Verbesserung ihrer Luftqualität unterschiedliche Wege. Während Leipzig im kommenden Jahr eine Umweltzone einführen will, betrachtet die Dresdner Stadtverwaltung diesen Schritt noch mit Skepsis.

Dresden/Leipzig . Die Städte Leipzig und Dresden gehen zur Verbesserung ihrer Luftqualität unterschiedliche Wege. Während Leipzig im kommenden Jahr eine Umweltzone einführen will, betrachtet die Dresdner Stadtverwaltung diesen Schritt noch mit Skepsis. Der Dresdner Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hält dies für das letzte Mittel. Beide Städte müssen als EU-Auflage einen Plan für saubere Luft vorlegen. Dresden hat allein in den ersten Monaten dieses Jahres bis zu 29-mal die Grenzwerte bei Feinstaub überschritten. 35-mal pro Jahr dürfen Kommunen überhöhte Werte messen.

Gegen hohe Schadstoffwerte in der Luft will die Landeshauptstadt bis Mai 2011 Möglichkeiten geringerer Belastung in ihren Luftreinhalteplan schreiben. Eine Umweltzone sei zunächst nicht vorgesehen, sagte Hilbert. Die Wirksamkeit ist seiner Ansicht nach nicht nachgewiesen. Außerdem befürchte er Einbußen beim Tourismus und ein «schlechtes Image» bei ausländischen Gästen, wenn sie ein Knöllchen bezahlen oder eine Plakette kaufen müssten.

Hilbert denkt nach eigenen Worten über sogenannte Job-Tickets nach. Mitarbeiter von Betrieben und Unternehmen sollen demnach vom Auto auf Bus und Straßenbahn umsteigen. Außerdem solle verstärkt für Fahrgemeinschaften und das Fahrrad geworben werden. Der Wirtschaftsbürgermeister will zudem einen Großteil des Lkw-Transports aus der Innenstadt verbannen.

Laster und Kleintransporter gehören nach den Worten Hilberts zu den Hauptverursachern von Schadstoffen wie Stickoxiden und Feinstaub. Deshalb werbe er für das Förderprogramm der Bundesregierung zur Nachrüstung von Dieselfahrzeugen.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden sieht angesichts hoher Feinstaubbelastung zwar Handlungsbedarf, setzt dabei aber auf ein neues Verkehrskonzept mit veränderter Ampelregelung statt auf Umweltzonen. Der Sprecher Lars Fiehler sagte, mit Sperrzonen werde nicht der Schadstoffausstoß gesenkt. Die Ladung eines Lkw, der nicht in die Stadt fahren dürfte, könne auf zwei Kleintransporter umgeladen werden. Außerdem gestatte die Umweltzone zu viele Ausnahmeregelungen.

«Das ist die moderne Form des Ablasshandels», betonte Fiehler. Nach seiner Einschätzung müssten in Dresden mehr als 60 Prozent der Fahrzeuge von Gewerbetreibenden und Unternehmen umgerüstet oder erneuert werden.

Vom Fahrverbot in der Leipziger Innenstadt sind nach Angaben der Verwaltung 44 Prozent der Lkw betroffen. Zum 1. Januar kommenden Jahres verhängt die Stadt über 62 Prozent ihrer Fläche eine Umweltzone. Nur Wagen mit grüner Plakette haben dann freie Fahrt. Gegenwärtig werde ein Katalog von Ausnahmeregelungen erstellt, sagte Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke). Damit «sollen soziale und wirtschaftliche Härten möglichst» vermieden werden.

Leipzig will Rosenthal zufolge 300 000 Euro für Schilder ausgeben, die auf die Umweltzone verweisen. Teuer werde es auch für einige Autofahrer. Sechs Prozent aller in der Stadt zugelassenen Pkw und noch einmal so viele aus dem Umland sind nach seinen Worten von einem Fahrverbot betroffen, wenn nicht nachgerüstet wird.

Die Leipziger Stadtverwaltung ist nach eigenen Angaben von der Wirksamkeit der Umweltzonen überzeugt und verweist auf die Senatsverwaltung von Berlin. Die Belastung durch Rußpartikel sei durch die Einführung einer Sperrzone um 14 auf 16 Prozent gesunken. In Leipzig soll ein noch höherer Effekt erzielt werden.



ddp - Bild © ddp

geschrieben am: 04.06.2010
Redaktion DD-INside.com


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