„Leben in Dresden“ – Auswertung der Kommunalen Bürgerumfrage 2014
Im März 2014 verschickte die Stadt 11 900 Fragebögen zur zehnten Kommunalen Bürgerumfrage (KBU) seit 1993. 41,1 Prozent der Angeschriebenen haben die Fragebögen ausgefüllt und zurückgesandt. Die Rücklaufquote ist 2,5 Prozentpunkte niedriger als die der letzten KBU, was mit dem Verzicht auf ein zweites Erinnerungsschreiben zusammenhängt. Dennoch sind statistisch zuverlässige Aussagen bis zur Ebene der 17 Stadträume möglich. Auf Grundlage der gültigen Satzung wurden die Befragungsinhalte von einer städtischen Arbeitsgruppe ausgewählt. Um mehr Fragen unterbringen zu können, wurden ? wie schon seit 2007 ? zwei teilweise unterschiedliche Fragebögen (A und B) entwickelt. Inhaltliche Schwerpunkte betrafen Wohnen, Umziehen, finanzielle Situation, Stadtentwicklung und Verkehr, Sicherheitsgefühl, Bewertung der medizinischen Versorgung, Erfahrungen mit Drogen und Einstellung zu bestimmten sozialen Gruppen, wobei nicht nur Tatsachen, sondern auch Meinungen und Wünsche erfragt wurden.
Persönliche wirtschaftliche Lage so gut wie nie eingeschätzt
Die persönliche wirtschaftliche Lage wird im Vergleich mit bisherigen Umfragen am besten bewertet. 58 Prozent der Befragten schätzen sie als ?sehr gut? oder ?gut? ein (2012: 54 Prozent). Auch die Erwartungen an die zukünftige Entwicklung sind so positiv wie nie zuvor: 20 Prozent erwarten eine Verbesserung (2012: 15 Prozent) und nur 14 Prozent sind eher pessimistisch.
Einkommen der Dresdner Haushalte steigt
Das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Dresdner Haushaltes ist seit der letzten KBU im Jahr 2012 um knapp fünf Prozent angestiegen. Dies entspricht 2,4 Prozent in einem Jahr. Im Februar 2014 verfügte ein Dresdner Durchschnittshaushalt über ein Einkommen von 1 888 Euro (Median) monatlich. Die größten Zuwächse verzeichnen diesmal Paare mit Kindern, für die zwischen den beiden vorhergehenden Umfragen ein Rückgang gemessen wurde. Sie verfügen jetzt über 15 Prozent mehr Einkommen, auch Paare mit zwei Erwerbstätigen und Paare ohne Kinder legten um sechs Prozent zu.
Das bedarfsgewichtete Nettoäquivalenzeinkommen eignet sich zur Beurteilung eher. Hierbei wird das Einkommen abhängig von Haushaltsgröße und -zusammensetzung je Person umgerechnet, um die Verteilung der finanziellen Ausstattung besser beschreiben zu können. Das durchschnittliche bedarfsgewichtete Nettoäquivalenzeinkommen ist im Laufe der Jahre seit 1993 um 61 Prozent angewachsen. Es liegt jetzt bei 1 444 Euro gegenüber 1 414 im Jahr 2012, dies entspricht einem Anstieg von 1,1 Prozent pro Jahr.
Große Zufriedenheit mit der Wohnung und der Stadt, Wohnkosten steigen
Die Dresdnerinnen und Dresdner sind mit der Wohnung, der Wohngegend und der Stadt ausgesprochen zufrieden. Die ?Durchschnittsnoten? bei der Bewertung der Wohnung und der Wohngegend erreichen seit 2010 zum dritten Mal in Folge die bis dahin jeweils beste Note von 1,9. Die Stadt allgemein wird noch besser bewertet und erhält die Durchschnittsnote 1,8. 16 Prozent der Dresdner Haushalte wohnen in ihrem eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung. Eine durchschnittliche bewohnte Dresdner Wohnung ist 72,5 Quadratmeter groß und hat statistisch betrachtet 2,9 Räume. Die Ausstattung der Wohnungen hat sich verbessert: 42 Prozent verfügen mittlerweile über ein zweites Bad oder eine zweite Dusche innerhalb der Wohnung. 77 Prozent aller Wohnungen, und damit zwei Prozentpunkte mehr als 2012, verfügen über einen Balkon, eine Terrasse oder eine Loggia.
Die ?durchschnittliche Dresdner Mietwohnung? kostet monatlich 515 Euro (7,84 Euro je Quadratmeter), davon betragen die Grundmiete 378 Euro (5,69 Euro je Quadratmeter), die kalten Betriebskosten 76 Euro (1,17 Euro je Quadratmeter) und die Kosten für Heizung und Wassererwärmung 78 Euro (1,19 Euro je Quadratmeter).
Gegenüber der KBU im Jahr 2012 betrug der Anstieg der Grundmiete etwa 2,9 Prozent pro Jahr. Während die kalten Betriebskosten fast stabil blieben, stiegen die ?warmen? Betriebskosten stark an. Die Wohnungskosten belasten einen Dresdner Mieterhaushalt mit durchschnittlich 33 Prozent, wobei die Anzahl der Personen im Haushalt eine große Rolle spielt. Bei Ein-Personen-Haushalten beträgt der Anteil etwa 34 Prozent, bei allen Mehr-Personen-Haushalten 25 Prozent und weniger.
Umziehen ? Motive ändern sich durch höhere Kinderzahl und Ansprüche
Zum Umziehen betrifft die sicherste Aussage den Zeitraum der nächsten zwei Jahre: in dieser Zeit wollen ? wie schon bei allen Umfragen seit 2007 ? 14 Prozent der Befragten umziehen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen insgesamt weitere sieben Prozent umziehen. Stärkste Motive für den Umzug innerhalb Dresdens sind ?größere Wohnung? und ?moderner ausgestattete Wohnung? sowie ?mehr Ruhe und Naturnähe?.
Weitere Themen
Für die Broschüre ?Hauptaussagen? wurden zudem folgende Themen aufbereitet: Wichtigkeit und Zufriedenheit mit Lebensbedingungen, Mobilität und Verkehr, Gesundheit, Leben mit Behinderungen, Freizeitverhalten, Kinderbetreuung und Elternzeit, Bürgerhinweise und größte Probleme in Dresden.
Ausgewählte Ergebnisse aus dieser Umfrage wurden den Ämtern der Stadtverwaltung bereits als Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt. Die komplette Auswertung liegt nun gedruckt und im pdf-Format vor.
Die Veröffentlichung besteht aus zwei Broschüren:
Die Broschüre ?Hauptaussagen? interpretiert und beschreibt auf 106 Seiten die Ergebnisse durch Texte und Grafiken, vergleicht mit den Ergebnissen anderer z. B. länger zurückliegender Umfragen und stellt Tendenzen heraus.
Die Broschüre ?Tabellenteil? beinhaltet auf 392 Seiten die statistische Auswertung aller Fragen.
Darüber hinaus werden ausgewählte Ergebnisse erstmals in Form eines interaktiven Atlas unter www.dresden.de/interaktiv zur Verfügung gestellt.
Unter www.dresden.de/statistik und der Rubrik ?Statistische Veröffentlichungen? stehen die Broschüren als PDF-Datei zum Download bereit. Als gebundene Broschüren können diese für je zwölf Euro bei der Kommunalen Statistikstelle bestellt werden. Kontakt per Fax (03 51) 488 69 13 oder per E-Mail statistik@dresden.de.
Redaktion DD-INside.com