Schloss Albrechtsberg
- Adresse:
- Bautzner Str. 130
- PLZ / Ort:
- 01099 | Dresden
- Telefon:
- 0351-89960740
- Galerien:
- aus dieser Location
kein
Bild
vorhanden!
In der Zeit zwischen 1803-1811 kaufte Lord Findlater die Weinberge an der Elbe von der Saloppe bis zum Mordgrund. An der Stelle des heutigen Schloß Albrechtsberg ließ er ein Landhaus errichten. Im Jahr der Fertigstellung 1811 verstarb Lord Findlater.
1821 entwickelte sich das Palais unter seinem neuen Besitzer, Johann Gabriel Krebs, zu einem der beliebtesten Ausflugsgaststätten Dresdens. Richard Wagner und Gottfried Semper waren seiner Zeit Gäste in diesem Palais.
Prinz Albrecht von Preußen (1809-1872), der sich mit seiner zweiten Gemahlin Gräfin von Hohenau (1820-1879) aufgrund ihres niederen Standes außerhalb Preußens nach einem neuen Wohnsitz umschauen musste, übertrug der Frau seines Kammerherrn, Freifrau von Stockhausen (1811-1888), die Standortsuche. Laut Grundbuch der Gemeinde Loschwitz erwarb Baronin von Stockhausen das Areal „Findlaters Weinberg“ (Schloss und Territorium) 1850 im Auftrag des Prinzen für 16.000 Taler.
Der preußische Hof- und Landbaumeister Adolf Lohse (1807-1867), ein Schüler Schinkels, entwarf den Plan für eines der wenigen spätklassizistischen Bauwerke in Dresden. Wesentlich für die Gestaltung war der Rückgriff auf Formen klassischen Bauens – griechische und römische Antike, italienische Renaissance und ihre traditionelle Verwendung. Vorbild für die Gestaltung des Schlosses war u. a. die Villa d’Este bei Rom.
Der preußische Gartenbaumeister Eduard Neide (1818-1883) projektierte die Parkanlagen, Hofgärtner Herrmann Sigismund Neumann führte sie aus. Unter der Hand Neumanns entstanden vier Landschaften, die von geschwungenen Wegen durchquert sind, die über Brücken und einen Viadukt führen, vorbei an künstlich angelegten Teichen, Felsen und einem Wasserfall.
Noch vor Fertigstellung Schloß Albrechtsbergs wurde die benachbarte Villa Stockhausen vollendet. Was als Domizil für seinen Kammerherrn erbaut wurde, diente zunächst Prinz Albrecht und seiner Gemahlin ein Jahr als Wohnort, bevor sie sich 1854 im Schloß Albrechtsberg niederließen.
Prinz Albrecht von Preußen führte mit seiner Frau Rosalie Gräfin von Hohenau und den beiden Söhnen Friedrich (1857-1914) und Wilhelm (1854-1930) in Dresden ein zurückgezogenes Leben. Aufgrund seines Militärdienstes weilte Prinz Albrecht oft in Preußen und verließ Dresden auch für zahlreiche ausgedehnte Reisen durch nahezu ganz Europa, den Orient und selbst Afrika. Über das Leben seiner Gemahlin im Schloß Albrechtsberg ist nur wenig bekannt. Ihr Geburtstag wurde jedes Jahr mit einem großen Fest begangen. Im gesellschaftlichen Mittelpunkt stand sie auf Grund ihres Ranges sonst jedoch nicht.
Nachdem Prinz Albrecht 1872 und Gräfin von Hohenau 1879 verstorben waren, blieb der jüngere Sohn Friedrich bis zu seinem Tod 1914 im Schloss wohnen. Danach nahm sein Bruder Wilhelm seinen Wohnsitz im Schloss. 1925 verkaufte dieser aufgrund von Spielschulden Schloss und Grundstück an die Stadt Dresden.
Fünf Jahre später, Ostern 1930, wurde der Park für die Bürger und Gäste der Stadt geöffnet und erfreute sich bald großer Beliebtheit. Der damalige Oberbürgermeister Dr. Külz sah eine rasche städtebauliche Ausdehnung Dresdens voraus und wollte die riesige Parkfläche als „zweiten Großen Garten Dresdens“ für die Stadt erhalten.
Während des zweiten Weltkrieges wurden 1937 Park, Pferdeställe und Reithalle von einer SA-Reiterstaffel genutzt. Ab 1943 waren tagsüber Kinderheimkinder im Schloss untergebracht, man hatte die Keller als Luftschutzkeller ausgebaut.
Nach dem 8. Mai wurden alle drei Schlösser, von Angriffen verschont, durch Frontsoldaten der Roten Armee belegt. Plünderung und Zerstörung waren die Folge. Schloß Albrechtsberg war kurze Zeit Sitz der Sowjetischen Militäradministration.
Die Stadt Dresden verkaufte 1948 das Schloss an das Außenhandelsministerium der UdSSR. Es wurde nach umfangreichen Renovierungsmaßnahmen durch den Architekten Köckritz im Dezember des Jahres als „Intourist“ Hotel eröffnet.
1951 erfolgte der Rückkauf des Schlosses durch die Jugendheim GmbH Berlin. Es entstand der erste Pionierpalast nach sowjetischem Vorbild auf dem Gebiet der DDR. Der Pionierpalast „Walter Ulbricht“ diente der Freizeitgestaltung von Schülern. Seit 1952 ist die Stadt Dresden erneuter Eigentümer.
Der Vorsitzende des Denkmalschutzes des Bezirkes Dresden Professor Nadler erklärte das Schloss 1977 zum Nationalen Kulturdenkmal. Jede Veränderung, welche die Innenarchitektur schädigend oder ändernd beeinflusst hätte, musste nun unterbleiben. Die schrittweise Restaurierung wird bis zum heutigen Tag fortgesetzt.
Seit Herbst 1990 wurde von der Stadtverwaltung Dresden eine neue Nutzungskonzeption für Schloß Albrechtsberg verwirklicht. Sie stellt das Baudenkmal Schloss mit der ihm eigenen kulturhistorischen Ausstrahlung und die Einzigartigkeit der gesamten Schlossanlage in den
Mittelpunkt. Besondere Aufmerksamkeit wurde einer grundlegenden Umstrukturierung der Schlossnutzung gewidmet. Die künstlerische Arbeit mit Kindern, ein Schwerpunkt im damaligen Pionierplast, wird heute in der „Jugend&KunstSchule“ Dresden mit Sitz im Schlossareal fortgeführt. Seit 1991 ist die Hotel- und Gaststättenschule Schloss Albrechtsberg GmbH als private Ausbildungsstätte und fester Cateringpartner ansässig.
Schloß Albrechtsberg selbst bietet heute mit seinem edlen Ambiente einen repräsentativen Rahmen für Bälle, Bankette, Konferenzen, Präsentationen, Preisverleihungen, Konzerte, Hochzeiten und Eheschließungen. Das gesamte Schloss oder einzelne der prunkvollen Säle und Salons können für exklusive Festlichkeiten gemietet werden.
Neuer Betreiber des Schlosses ist seit 1999 die Konzert- und Kongressgesellschaft mbH Dresden.
Das Welterbekomitee der UNESCO hat 2004 die Flusslandschaft der sächsischen Landeshauptstadt zwischen Schloss Übigau im Westen und Schloss Pillnitz im Osten mit ihren baulich, historisch und naturkundlich bedeutsamen Zeugnissen in die Liste der weltweit herausragenden Kulturgüter aufgenommen. Schloß Albrechtsberg ist Teil des Welterbes „Dresdner Elbtal“.
www.schloss-albrechtsberg.de