Warme Wände mit der Wärmewende? Dresden diskutiert in der Straßenbahn
Mit den merklich kühleren Temperaturen drehen die Dresdnerinnen und Dresdner ihre Heizung auf. Doch wie bleiben die Wohnungen und Häuser in diesem Herbst und Winter warm? Wird auf Gas, Öl und Fernwärme gesetzt oder auf neu eingebaute Wärmepumpen? Besonders viel Gesprächsstoff dazu lieferte in diesem Jahr das neue Heizungsgesetz.
Derzeit bringt das Team vom Projekt metro_polis Fahrgäste der Dresdner Straßenbahnen zu diesem pnenden Thema in moderierte Gespräche. Bis Mitte November können Teilnehmende von Montag bis Freitag immer vormittags ihre Erfahrungen und Perspektiven über die Wärmewende und die städtische Wärmeplanung einbringen. Dazu wird im hinteren Teil der jeweiligen Straßenbahn ein Bereich eingerichtet, in dem sich Fahrgäste freiwillig an dem Gesprächsprojekt beteiligen können. Die Fahrgäste werden direkt angesprochen und zum Mitmachen gebeten. Das Gesprächsprojekt findet im Auftrag der Stabsstelle für Klimaschutz und Klimawandelanpassung der Landeshauptstadt Dresden statt. Wesentliche Gesprächsinhalte dokumentiert das Umfrage-Team in einer App. Die gesammelten Ergebnisse fließen in den Prozess der Dresdner Wärmeplanung ein.
Der in Dresden ansässige Verein metro_polis möchte auf diese Weise den Austausch zwischen Stadtbevölkerung, Verwaltung und Politik fördern. Während der Straßenbahnfahrten sollen Erfahrungen geteilt und Ideen und Vorschläge weitergegeben und ein Stimmungsbild ermittelt werden.
Hintergrund
Neben der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) trat am 1. Januar 2024 das Wärmeplanungsgesetz (WPG) in Kraft. Das Ziel des Gesetzes ist es, der Wärmeplanung Verbindlichkeit zu verleihen und sie als zentrales Planungsinstrument für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung vor Ort einzusetzen.
Seit September 2023 erarbeitet die Landeshauptstadt Dresden die Kommunale Wärmeplanung für das gesamte Stadtgebiet. Der Wärmeplan ist ein wichtiges Instrument, um eine bezahlbare, sichere und klimaneutrale Wärmeversorgung vor Ort zu gestalten sowie die Planungs- und Investitionssicherheit zu verbessern. Unter Beteiligung zahlreicher Akteure und der Öffentlichkeit werden dabei Herausforderungen identifiziert und Lösungen entwickelt. Die Fertigstellung des ersten Entwurfs des Wärmeplans wird für das zweite Quartal 2025 erwartet.
Redaktion DD-INside.com