Freistaat prüft weitere Maßnahmen gegen Ärztemangel

Angesichts des drohenden Ärztemangels hält die Staatsregierung weitere Maßnahmen bei der universitären Ausbildung für dringend notwendig. Gesundheitsministerin Chistine Clauß (CDU) sagte am Dienstag in Dresden, die bisherigen Lösungsansätze reichten absehbar nicht aus, um kommende Versorgungslücken zu schließen.

Dresden . Angesichts des drohenden Ärztemangels hält die Staatsregierung weitere Maßnahmen bei der universitären Ausbildung für dringend notwendig. Gesundheitsministerin Chistine Clauß (CDU) sagte am Dienstag in Dresden, die bisherigen Lösungsansätze reichten absehbar nicht aus, um kommende Versorgungslücken zu schließen. In einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe, an der Sozial-, Wissenschafts- und Finanzministerium beteiligt sind, sollten nun zunächst 20 Vorschläge geprüft werden. Bis März 2011 solle ein Ergebnisbericht vorliegen.

So sollen bei der Studienzulassung das Auswahlverfahren an den Universitäten und die Abschaffung der zentralen Vergabe der Studienplätze durch die ZVS geprüft werden. Laut Clauß könnte auch ein sächsisches Sonderkontingent eingeführt werden, um die Zahl der Studienplätze für Humanmedizin an den Hochschulen im Freistaat zu erhöhen. Zudem könnte es ein Sonderkontingent für Studenten geben, die sich zur späteren Niederlassung als Landarzt verpflichteten.

Prognosen zufolge werden bundesweit bis 2015 rund 15 000 Ärzte fehlen. Dem Bedarf von etwa 60 000 Nachwuchsmedizinern stünden nur 45 000 Absolventen gegenüber. Genaue Zahlen für Sachsen konnte die Ministerin nicht nennen. Allerdings suchten bereits 130 Arztpraxen in Sachsen einen Nachfolger, und auch das Durchschnittsalter der Ärzte im Freistaat ist höher als im Bundesschnitt. Ein Mangel werde in den kommenden Jahren insbesondere bei Kinder-, Augen- und Hausärzten erwartet, sagte Clauß.

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geschrieben am: 31.08.2010
Redaktion DD-INside.com