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Iris Berben wird 60

«Älter werde ich später» hat Iris Berben ihr Ratgeberbuch mit Schönheitstipps vor ein paar Jahren genannt. Der Titel passt. Immer wieder wird die Schauspielerin nach dem Rezept für ihr strahlendes Aussehen gefragt. «Und seit 30 Jahren kann ich keine schlüssige Antwort darauf geben», meint sie. Neben den Genen habe es wohl auch «sehr viel mit Ausstrahlung, Lebenslust und Lebensgenuss zu tun».

Berlin . «Älter werde ich später» hat Iris Berben ihr Ratgeberbuch mit Schönheitstipps vor ein paar Jahren genannt. Der Titel passt. Immer wieder wird die Schauspielerin nach dem Rezept für ihr strahlendes Aussehen gefragt. «Und seit 30 Jahren kann ich keine schlüssige Antwort darauf geben», meint sie. Neben den Genen habe es wohl auch «sehr viel mit Ausstrahlung, Lebenslust und Lebensgenuss zu tun». Am Donnerstag feiert die Berben ihren 60. Geburtstag. Bewundert wird sie für weit mehr als nur ihr Äußeres: Neben ihrem Status als eine der gefragtesten Schauspielerinnen des Landes ist es vor allem ihr Engagement gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.

Vielfach wurde sie für ihr Eintreten gegen das Vergessen der nationalsozialistischen Verbrechen und für Zivilcourage bereits ausgezeichnet. Ihr Ziel ist es, «dass das Erinnern zur Normalität wird». Dafür nutzt sie ihre Popularität und geht seit Jahren mit Lesungen auf Tour - zum Teil unter Polizeischutz. Mit 18 Jahren war Berben, die in Detmold geboren wurde und nach der frühen Scheidung ihrer Eltern in Hamburg aufwuchs, das erste Mal nach Israel gereist. Die Themen, die zuvor in der Schule tabu gewesen seien, habe sie dort ansprechen können, auch in Gesprächen mit Holocaust-Überlebenden.

In der Schule hatte Berben zuvor nach eigenen Worten als vorlaut gegolten. Drei Mal flog sie aus verschiedenen Internaten. «Die meisten Lehrer kamen nicht mit mir zurecht, weil ich keine Angst vor ihnen hatte», sagte sie dem Magazin «Focus Schule» im Mai. «Das war nicht normal in einer Zeit voller Sprachlosigkeit. Unterricht über das Dritte Reich fand damals zum Beispiel einfach nicht statt.» Am Ende schmiss sie die Schule und verzichtete somit auch aufs Abitur - was sie bis heute bereut und als «Riss» in ihrer Biografie empfindet.

Mit 17 Jahren schloss Berben sich der Hamburger Studentenbewegung an. «68 hatte eine Freiheit, die es heute gar nicht mehr gibt», erinnerte sich die einstige Klosterschülerin in der «Süddeutschen Zeitung».

Ende der 60er Jahre begann auch Berbens Schauspielerkarriere. Sie wirkte in Kurzfilmen der Hamburger Kunsthochschule mit und wurde vom Filmkritiker Uwe Nettelbeck entdeckt. 1968 feierte sie mit Rudolf Thomes Spielfilm «Detektive» ihr Kinodebüt. Berben lernte Tanzen in London und absolvierte eine Sprech- und Gesangsausbildung in Berlin.

Ihr Durchbruch beim breiten Publikum folgte mit Michael Pfleghars Fernsehserie «Zwei himmlische Töchter» (1978). An der Seite von Ingrid Steeger spielte sie die frühere Nachtclubtänzerin Chantal, die eine heruntergekommene Fluggesellschaft erbt und die Firma mit den schrägsten Aufträgen wieder in Schwung bringen will. Ihr komisches Talent konnte Berben ab 1984 auch in der beliebten «Sketchup»-Serie an der Seite von Diether Krebs unter Beweis stellen. In unzähligen Maskeraden brachten sie ein Millionenpublikum zum Lachen und erzielten Einschaltquoten von bis zu 40 Prozent.

Gerne würde sie auch heute wieder mehr Komödien spielen. «Aber das, was mir angeboten wurde, hat mir einfach nicht zugesagt», erklärte sie im Frühjahr im -Interview. Berben zählt zu den Stars der deutschen Filmbranche, man verbindet sie vor allem mit Rollen im ernsteren Fach. Allein in den vergangenen Jahren stand sie für Produktionen wie «Die Patriarchin», «Silberhochzeit», «Afrika, mon Amour», «Die Buddenbrooks», «Krupp - Eine deutsche Familie», die Mankell-Verfilmung «Kennedys Hirn» oder den Kinofilm «Es kommt der Tag» vor der Kamera, in dem sie eine ehemalige RAF-Terroristin spielt.

Trotz ihrer Erfolge über mehr als vier Jahrzehnte und Auszeichnungen wie dem Grimme-Preis, der Goldenen Kamera oder dem Bambi wird die amtierende Präsidentin der Deutschen Filmakademie zuweilen von Selbstzweifeln geplagt: «Ich bin ein ziemlich unsicherer Mensch, glauben Sie mir», sagte die Künstlerin mit dem Image der starken Frau 2009 der «SZ».

Beim Publikum beliebt ist Berben seit 1994 auch als Kommissarin «Rosa Roth» in der gleichnamigen ZDF-Krimireihe. Produzent ist ihr Sohn Oliver Berben, der auch Geschäftsführer der Constantin Film ist. Oft arbeiten die beiden zusammen. Sie sei «stolz und glücklich», sagt Berben zu ihrer engen Verbindung. Früh, mit 21 Jahren, war sie Mutter geworden und in den ersten Jahren alleinerziehend.

An eine Heirat denkt Berben auch heute nicht. «Wieso? Ich war ein Leben lang ohne Trauschein glücklich», betonte sie kürzlich in der «Bunten». 32 Jahre lang war der israelische Gastronom Gabriel Lewy der Mann an ihrer Seite. 2006 trennten sie sich. Vor zweieinhalb wurde ihre neue Beziehung mit einem Stuntman bekannt. «Es gibt nichts Schöneres im Leben, als verliebt zu sein. Trotzdem bedeutet eine Beziehung auch immer ein Stück Arbeit», sagte Berben zum Thema Liebe.

Ruhe findet »Iris atemlos«, wie sie sich selbst nennt, in Portugal, wo ihre Mutter schon Mitte der 60er Jahre ein Haus kaufte. Ein ARD-Team ließ sie für ein Porträt der Reihe »Deutschland, deine Künstler« Einblick nehmen in ihr Leben dort - als passionierte Hobbyköchin oder bei Spaziergängen mit ihrem Hund Paul am Meer.

Angst vor ihrem 60. hat Berben, die in München und Berlin lebt, nicht. »Das Leben ist endlicher geworden. Aber das ist kein Grund, wehmütig zu werden, sich zurückzuziehen.« Sie sei wahnsinnig neugierig, auf alles, was komme: »Ich bin noch voller Pläne und Ideen.«



ddp - Bild © ddp

geschrieben am: 10.08.2010
Redaktion DD-INside.com


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