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Grabung nach Versteinertem Wald gibt weitere Geheimnisse preis

Die Krone eines urzeitlichen Baumfarns ist der bislang wertvollste Fund dieses Jahres bei den Grabungen nach dem Versteinerten Wald von Chemnitz. Zusammen mit den bereits früher freigelegten Stammteilen könne nun erstmals der organische Zusammenhang solcher Pflanzen nachgewiesen werden, sagte Grabungsleiter Ralph Kretzschmar am Dienstag in Chemnitz.

Chemnitz . Die Krone eines urzeitlichen Baumfarns ist der bislang wertvollste Fund dieses Jahres bei den Grabungen nach dem Versteinerten Wald von Chemnitz. Zusammen mit den bereits früher freigelegten Stammteilen könne nun erstmals der organische Zusammenhang solcher Pflanzen nachgewiesen werden, sagte Grabungsleiter Ralph Kretzschmar am Dienstag in Chemnitz. Das Fossil sei von besonderem wissenschaftlichem Wert, da es zu den längst ausgestorbenen Samenfarnen gehöre.

Wie Kretzschmar erläuterte, weist die Grabungsstelle im Stadtteil Hilbersdorf mehrere aufrecht stehende Stämme von verkieselten Bäumen auf. Die im Juni gefundene Farnkrone steckte verkehrt herum im Tuffgestein. Sie wurde vermutlich beim Ausbruch des Zeisigwaldvulkans vor rund 290 Millionen Jahren abgeknickt. Die an den Wedeln sitzenden Blätter sind als Abdrücke in guter Qualität erhalten.

Die 2008 begonnene Grabung auf einem knapp 500 Quadratmeter großen Areal wird laut Kretzschmar im Oktober endgültig abgeschlossen. Danach beginnt die eigentliche wissenschaftliche Arbeit der Auswertung. Die Volkswagen-Stiftung stellt dafür 300 000 Euro zur Verfügung.

Bislang wurden etwa 380 Kieselhölzer und knapp 700 Abdruckfossilien geborgen. Als Sensation in der Paläobotanik gilt ein Riesenschachtelhalm, der 2010 zum Fossil des Jahres gewählt wurden und derzeit im Chemnitzer Museum für Naturkunde zu besichtigen ist. Mit der Ausstellung weiterer Funde ist allerdings frühestens ab 2013 zu rechnen.

Der durch einen Vulkanausbruch konservierte urzeitliche Wald von Chemnitz gilt hinsichtlich Alter, Umfang, Artenvielfalt und Erhaltungszustand als einmalig in der Welt. Die ersten Funde wurden vor etwa 300 Jahren gemacht. Auf Grundlage eines Stadtratsbeschlusses von 2006 wird die Anerkennung als UNESCO-Welterbe angestrebt.

(naturkunde-chemnitz.de)



ddp - Bild © ddp

geschrieben am: 03.08.2010
Redaktion DD-INside.com


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