Designierter TU-Rektor begrüßt Rückbesinnung auf das Diplom

Der designierte TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen begrüßt die Rückbesinnung auf den klassischen Diplomabschluss. Gerade der Titel Diplom-Ingenieur sei weltweit hoch geachtet, andererseits werde nicht völlig übersehen, was seit zehn Jahren mit Bachelor und Master erreicht wurde, sagte Müller-Steinhagen der Nachrichtenagentur in Dresden.

Dresden . Der designierte TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen begrüßt die Rückbesinnung auf den klassischen Diplomabschluss. Gerade der Titel Diplom-Ingenieur sei weltweit hoch geachtet, andererseits werde nicht völlig übersehen, was seit zehn Jahren mit Bachelor und Master erreicht wurde, sagte Müller-Steinhagen der Nachrichtenagentur in Dresden. An der TU gibt es ab dem Wintersemester 16 Diplomstudiengänge, darunter an der Fakultät Informatik.

«Der Diplomstudiengang ist einer, um den uns die ganze Welt beneidet hat. Das war auch meine Erfahrung in 17 Jahren Aufenthalt in Kanada, Neuseeland und England», sagte der Wissenschaftler. Natürlich sei die Strukturierung der Studiengänge in Module gemäß Bologna-Beschluss eine richtige Entwicklung gewesen. Gleichwohl gebe es Studiengänge, bei denen man nach drei oder dreieinhalb Jahren einfach noch keinen berufsqualifizierten Abschluss habe. «Dazu zählen sicherlich die Ingenieurstudiengänge», sagte der Professor für Thermodynamik.

«Der Anfangsfehler war die Festlegung des Bachelor als Regelstudiengang, wonach nur noch die Besten ihren Master machen können», sagte Müller-Steinhagen. Damit seien bei Studenten und Arbeitgebern Erwartungen geweckt worden, die nicht zutrafen und mancherorts zu «überlasteten Studiengängen» führten. Die meisten Universitäten hätten dies korrigiert.

Der richtige Weg ist daher die angestrebte Kompromisslösung zur Wiedereinführung des Diploms als Abschluss anstelle oder gemeinsam mit einem Master-Titel, sagte Müller-Steinhagen. Ferner soll es durch einen Zwischenabschluss (Bachelor) auch die Möglichkeit geben, nach drei Jahren einen Ausstieg zu wählen oder die Uni zu wechseln. Auf jeden Fall müsse sichergestellt werden, dass die für die beruflichen Anforderungen wesentlichen Fächer in einer vergleichbaren Tiefe wie bisher bei den Diplomstudiengängen behandelt werden.

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geschrieben am: 24.07.2010
Redaktion DD-INside.com