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taz-Chefin Pohl will Blatt entschleunigen

Die «taz»-Chefredakteurin Ines Pohl ist nach einem Jahr an der Spitze der Redaktion noch immer über einige Umgangsformen erstaunt. An die «Respektlosigkeit vor dem Amt musste ich mich erst gewöhnen», sagte Pohl der «Berliner Zeitung» (Dienstagausgabe). Manchmal müsse sie sich «Dinge anhören, bei denen ich mich frage, ob es nicht auch in einem anderen Ton geht».

Berlin . Die «taz»-Chefredakteurin Ines Pohl ist nach einem Jahr an der Spitze der Redaktion noch immer über einige Umgangsformen erstaunt. An die «Respektlosigkeit vor dem Amt musste ich mich erst gewöhnen», sagte Pohl der «Berliner Zeitung» (Dienstagausgabe). Manchmal müsse sie sich «Dinge anhören, bei denen ich mich frage, ob es nicht auch in einem anderen Ton geht».

Dennoch glaube sie, «die -taz- kann im Moment ganz froh sein, dass sie mich hat». Sie habe die Lust und Energie, die Marke zukunftsfähig zu machen, sagte Pohl. «Dabei ist aber auch klar und akzeptiert, dass die -taz- sich auch auf mich zubewegen muss.»

Anfangs habe es einige Tage gegeben, «an denen ich daran dachte hinzuschmeißen». Es sei für sie neu gewesen, selbst ein Teil der Berichterstattung zu sein, etwa als der Künstler Peter Lenk eine mit der «taz» vorab vereinbarte Skulptur an der Außenfassade anbrachte, die «Bild»-Chefredakteur Kai Diekmann mit erigiertem Penis zeigt. «Hätte ich gekonnt, hätte ich das verhindert», sagte Pohl. Stattdessen habe die «taz» in der Diskussion und im Umgang mit dem Spott des «Bild»-Chefs ein schlechtes Bild abgegeben: «Hier waren wir unprofessionell.»

In der Redaktion sei es ihr dagegen gelungen, «die Lagermentalität aufzubrechen, die Diskussionskultur offener zu gestalten, die Jüngeren zu ermutigen». Offene Diskussionen gehörten zur «Kommunikationskultur» des Blattes.

Inhaltlich müssten sich die Strukturen weiter verändern, sagte Pohl. «In einem basisdemokratischen Projekt wie der -taz- werden viele Entscheidungen immer wieder neu in unterschiedlichen Gremien diskutiert. Hier können wir Kraft sparen.»

Angesichts der online verfügbaren Informationen müsse das Blatt zudem «ausgeruhter sein, mehr Recherche bieten, hintergründiger informieren. Entschleunigung heißt die Devise.»



ddp - Bild © ddp

geschrieben am: 20.07.2010
Redaktion DD-INside.com


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