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Martina Gedeck kritisiert Twitter-Aktion als uangebracht

Schauspielerin Martina Gedeck will dem Satiremagazin «Titanic» persönlich ihren Unmut über die getürkten und unter ihrem Namen versandten Twitter-Botschaften vortragen. «Ich werde auf jeden Fall mit ihnen Kontakt aufnehmen, weil ich das nicht gut finde. Im ersten Moment dachte jeder, dass ich das bin. Das ist eine Verletzung meiner persönlichen Sphäre», sagte Gedeck am Donnerstag.

Berlin . Schauspielerin Martina Gedeck will dem Satiremagazin «Titanic» persönlich ihren Unmut über die getürkten und unter ihrem Namen versandten Twitter-Botschaften vortragen. «Ich werde auf jeden Fall mit ihnen Kontakt aufnehmen, weil ich das nicht gut finde. Im ersten Moment dachte jeder, dass ich das bin. Das ist eine Verletzung meiner persönlichen Sphäre», sagte Gedeck am Donnerstag der Nachrichtenagentur in Berlin. Über weitere mögliche Konsequenzen wolle sie Rücksprache mit ihrem Anwalt halten. «Titanic»-Chefredakteur Leo Fischer sagte, Gedeck habe sich ihnen gegenüber bislang nicht irritiert gezeigt. Man verstehe die Aktion als «Service». «Wir haben gemerkt, dass sie dieses Medium nicht beherrscht.» Zudem hätten sie ihren Namen einmal groß in die Medien bringen wollen, scherzte er.

Gedeck betonte, sie finde «diese Art von Spaßmache» bei der Wahl des Staatsoberhauptes «unangebracht». Unter dem Namen der Schauspielerin (»Das Leben der Anderen») waren am Mittwoch bei Twitter nahezu im Minutentakt angeblich aus der Bundesversammlung heraus Botschaften verschickt worden. Dabei wurde unter anderem vor Bekanntgabe des Ergebnisses im ersten Wahlgang fälschlicherweise angedeutet, dass es bereits eine absolute Mehrheit gebe. Auch Sätze wie: «Pst: Geständnis: hätte mich fast verwählt;) liegt wohl am kleinen Prosecco, den ich mir mit Sönke (Wortmann) gegönnt habe», waren zu lesen.

Gedeck, die als Wahlfrau der Grünen Mitglied der Bundesversammlung war, sagte: «Ich kenne die Absichten von -Titanic- nicht. Es ist ein Satireblatt und es ist ja in Ordnung, dass sie sich mal ein Späßchen erlauben. Aber man muss sich dann schon überlegen, ob der Mensch, den man da anvisiert, damit einverstanden ist.»

Sie selbst habe am Mittwoch durch die SMS einer Freundin von der Aktion erfahren, berichtete sie. «Das hat mich im ersten Moment ziemlich aufgebracht, denn man steht ja auch als illoyal da, wenn man als Wahlfrau eingeladen wird und dann scheinbar minütlich Informationen rausgibt, die jeglichen Wahrheitsgehalts entbehren.»

Gemeinsam mit der Pressestelle der Grünen habe sie dieses Missverständnis sofort ausgeräumt. «Die Leute, die mich kennen wissen, dass ich das nicht sein kann. Ich verfüge auch gar nicht über die Tools, weil ich jemand bin, der seit vielen Jahren immer dasselbe alte Handy benutzt und auch keinen Computer besitzt. Ich bin in dem Bereich nicht auf dem neuesten Stand und habe in meinem Leben noch nie getwittert. Insofern haben sie sich da auch gleich die richtige Person ausgesucht.»

Nun wolle sie dafür sorgen, dass so etwas in Zukunft nicht noch mal passiert. Auch der Twitter-Account «@martinagedeck» soll nach ihrem Wunsch schnellstmöglich gelöscht werden. Dort wurden am Donnerstag weiter Nachrichten von der «Titanic» verbreitet. Chefredakteur Fischer kündigte an, dass die «Medienpartnerschaft» beendet werde, sobald Gedeck sich bei ihnen melde und einen Stopp der Berichterstattung verlange.

Den Kurznachrichtendienst Twitter will die 48-Jährige auch in Zukunft nicht nutzen: «Ich finde die gute alte SMS ganz gut zur schnellen Kommunikation, ansonsten telefoniere ich gerne - und das ist es eigentlich. Ich bin gut genug vernetzt.»

Nach der vorübergehenden Aufregung haben ihre Erlebnisse als Wahlfrau bei der Bundespräsidentenwahl großen Eindruck bei Gedeck hinterlassen. «Für mich war das eine große Bereicherung, dabei zu sein. Wir haben gestern erleben können, was lebendige Politik ausmacht.»



ddp - Bild © ddp

geschrieben am: 01.07.2010
Redaktion DD-INside.com


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