Bahn beginnt mit Elektrifizierung der Göltzschtalbrücke

Die Deutsche Bahn AG beginnt am 10. Juli mit den Elektrifizierungsarbeiten auf der Göltzschtalbrücke zwischen Mylau und Netzschkau im Vogtland. Wie eine Sprecherin des bundeseigenen Verkehrskonzerns sagte, soll die Sachsen-Franken-Magistrale (Dresden-Nürnberg) in den nächsten drei Jahren bis Hof eine Oberleitung erhalten.

Mylau/Hof (-bay). Die Deutsche Bahn AG beginnt am 10. Juli mit den Elektrifizierungsarbeiten auf der Göltzschtalbrücke zwischen Mylau und Netzschkau im Vogtland. Wie eine Sprecherin des bundeseigenen Verkehrskonzerns sagte, soll die Sachsen-Franken-Magistrale (Dresden-Nürnberg) in den nächsten drei Jahren bis Hof eine Oberleitung erhalten. Bisher endet die Elektrifizierung der Fernstrecke von Dresden kommend in Reichenbach.

Das Bauvorhaben auf dem gut 70 Kilometer langen Abschnitt zwischen Reichenbach und Hof soll rund 120 Millionen Euro kosten. Die Gelder kämen aus EU-, Bundes-, Landes- sowie Eigenmitteln der Bahn. Details zur Finanzierung wollte die Bahnsprecherin noch nicht nennen.

Besonders aufwendig sind die Arbeiten auf den beiden historischen Ziegelbrücken über die Täler der Elster und der Göltzsch. Bereits seit Frühjahr laufen die Vorbereitungsarbeiten auf der 1851 vollendeten Göltzschtalbrücke, die als größte Ziegelbrücke der Welt gilt. So wurde an der knapp 80 Meter hohen und gut 574 Meter langen Brücke in den vergangenen Wochen ein Baugerüst aufgestellt. Auf dem Bauwerk werden 22 Oberleitungsmasten gesetzt, auf dem gesamten Abschnitt bis Hof insgesamt 3000 Masten. Während der Arbeiten soll immer ein Gleis der zweigleisigen Trasse für den Bahnverkehr zur Verfügung stehen, wie die Bahn erklärte.

Die Sachsen-Franken-Magistrale wurde seit der Wiedervereinigung Deutschlands ausgebaut, jedoch blieb der Obere Bahnhof von Reichenbach als sogenannter Systemwechselbahnhof erhalten: Züge müssen dort noch immer zeitaufwendig von Elektro- auf Dieselantrieb umgepnt werden. Ein Großteil des Bahnverkehrs zwischen Reichenbach und Leipzig sowie Dresden wird derzeit mit Dieselfahrzeugen bedient.

Die elektrifizierte Strecke soll im Dezember 2013 zeitgleich mit dem Leipziger Citytunnel in Betrieb gehen und durchgehenden Zugverkehr zwischen Oberfranken und dem S-Bahn-Netz des mitteldeutschen Ballungsraums ermöglichen. Dabei sind Zugfahrten bis zum Flughafen Leipzig/Halle und Halle an der Saale möglich.

Über eine weitere Elektrifizierung in Bayern gibt es nach Angaben der Bahnsprecherin noch keine konkreten Pläne. Aus topographischen Gründen bietet sich dort eine Oberleitung auf der Strecke bis Regensburg an, da die direkte Nürnberger Trasse in der Fränkischen Schweiz durch zahlreiche niedrige Tunnel führt.

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geschrieben am: 01.07.2010
Redaktion DD-INside.com