Modelverband kritisiert Topmodel-Verträge

Der Verband lizenzierter Modellagenturen kritisiert die Vertragspolitik bei der ProSieben-Castingsendung «Germany-s Next Topmodel». Die Verträge mit den Kandidatinnen seien «das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind», sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Dirk-Rainer Finkenrath.

München . Der Verband lizenzierter Modellagenturen kritisiert die Vertragspolitik bei der ProSieben-Castingsendung «Germany-s Next Topmodel». Die Verträge mit den Kandidatinnen seien «das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind», sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Dirk-Rainer Finkenrath, dem «ZeitMagazin». Finkenrath, dem nach eigenen Angaben Verträge vorlagen, die der Sender und eine Tochterfirma vor drei Jahren mit den jungen Mädchen abgeschlossen hatte, monierte zudem, dass die Agenturprovisionen zu hoch angesetzt seien, die Teilnehmerinnen «völlig unangemessen» benachteiligten und nur dem Sender zugute kämen.

«Für mich waren die Verträge nicht in Ordnung», sagte Benjamin Ahlborn, heutiger Manager einer ehemaligen Kandidatin. «Hier wurden einseitige Optionen von ProSieben gesetzt, sodass ein alleiniges Vorankommen der Kandidatinnen verhindert wurde.» Die Verantwortlichen der Sendung gingen «verantwortungslos mit den Träumen junger Mädchen um».

Zwei ehemalige Kandidaten schlossen sich der Kritik an: Fiona Erdmann, die vor drei Jahren Vierte wurde und sich mit Hilfe eines Anwalts aus dem Vertrag löste, sagte dem Magazin, sie würde ihrer Tochter verbieten, an dem Casting teilzunehmen.

Hana Nitsche, die vor drei Jahren den dritten Platz belegte, sagte: «Ich habe mich eher wie eine Angestellte von ProSieben gefühlt, nicht wie ein Model, das von einer Agentur vertreten wird.»

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geschrieben am: 23.06.2010
Redaktion DD-INside.com