Familie fleht im Fernsehen um Lebenszeichen von entführter Frau

Eine Woche nach der Entführung einer Bankiersfrau aus Heidenheim in Baden-Württemberg hat sich die Familie in einer Fernsehbotschaft an die Entführer der 54-Jährigen gewandt. Unter Tränen baten der 24-jährige Sohn, die 27-jährige Tochter sowie der Ehemann am Mittwochabend in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst», der Familie ein Zeichen über den Verbleib der Mutter und Ehefrau zu geben.

Heidenheim . Eine Woche nach der Entführung einer Bankiersfrau aus Heidenheim in Baden-Württemberg hat sich die Familie in einer Fernsehbotschaft an die Entführer der 54-Jährigen gewandt. Unter Tränen baten der 24-jährige Sohn, die 27-jährige Tochter sowie der Ehemann am Mittwochabend in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst», der Familie ein Zeichen über den Verbleib der Mutter und Ehefrau zu geben. «Wir flehen Sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden», sagte der Sohn der Entführten. Seine Schwester bat ebenfalls schluchzend, eine der vielen Möglichkeiten zu nutzen, der Familie anonym einen Hinweis zu geben, wo ihre Mutter sei. Der 56-jährigen Bankier beendete mit den Worten: «Ich appelliere an ihre Menschlichkeit» die im Internet zugängliche Videobotschaft.

Der Leiter der ermittelnden Sonderkommission «Flagge» sagte, zugeschaltet aus der Kriminaldirektion Heidenheim, die einwöchige Suche in den Waldgebieten habe noch keine bedeutende Spur ergeben. Bislang seien mehr als 1000 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Die Chance, die Verschleppte lebend zu finden, sinke zwar nach einer Woche allmählich. «Wir wollen aber die Hoffnung noch nicht aufgeben», sagte er.

Die Ermittler erhoffen sich von der Sendung, dass sich Zeugen melden, die die 54-Jährige oder ihre schwarze Mercedes-A-Klasse am Mittwoch oder Freitag vergangener Woche gesehen haben. Der Wagen war am Freitag auf dem Parkplatz des Klosters Neresheim gefunden worden. Zudem werden Autofahrer gesucht, die vergangene Woche Beobachtungen auf der Fahrt von Heidenheim in den Norden gemacht haben. Insbesondere ist von Interesse, ob eine Person dabei beobachtet wurde, wie sie an der A 7 zwischen den Anschlussstellen Heidenheim und Aalen-Oberkochen eine Deutschlandflagge angebracht hat. Dort hätte die Lösegeldübergabe stattfinden sollen.

Die 54-jährige Bankiersfrau war vor einer Woche aus ihrer Wohnung entführt worden. Kurz darauf erhielt ihr Mann, der Vorstandsvorsitzender einer örtlichen Bank ist, per Telefon eine hohe Lösegeldforderung. Bei dem Anruf konnte der Ehemann kurz mit seiner entführten Frau sprechen. Sie sagte ihm, dass sie sich in Lebensgefahr befinde. Die Entführer holten das Lösegeld nicht ab. Seitdem gab es weder Kontakt mit ihnen noch mit der entführten Frau.

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geschrieben am: 19.05.2010
Redaktion DD-INside.com