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Steigende Zahlen bei Krätze

Die Anzahl der Fälle von Krätze (Skabies) steigt ? dieses Ergebnis zeigt eine Umfrage unter niedergelassenen Dermatologen in Dresden, die das Gesundheitsamt Anfang des Jahres durchführte und deren Ergebnisse nun vorliegen. So bestätigen die über 20 teilnehmenden Hautärzte übereinstimmend, dass in den vergangenen vier Jahren die Diagnose Skabies vermehrt gestellt wurde. Die Angaben der Mediziner, die genauere Aussagen zur Häufigkeit der parasitären Hauterkrankung machten, lassen auf eine annähernde Verdreifachung der Behandlungszahlen schließen. Das deckt sich mit den Beobachtungen des Gesundheitsamtes.

Mit der Befragung will das Gesundheitsamt eine Lücke schließen. Bisher gab es nur Zahlen zum Auftreten der Krätze in Gemeinschaftseinrichtungen wie beispielweise Kindergärten, Schulen oder Pflegeheimen. Hier ist die Erkrankung meldepflichtig und ebenfalls ein steigender Trend zu beobachten. Meldeten im Jahr 2015 noch 31 Gemeinschaftseinrichtungen das Auftreten von Krätze, waren es 2018 schon 155 und allein im ersten Quartal 2019 bereits 92 Einrichtungen. Die Zahlen berücksichtigen bereits eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes aus dem Jahr 2017, nach der mehr Einrichtungen zur Meldung von Krätze verpflichtet sind. Bei Privatpersonen, die zum Arzt gehen, besteht hingegen keine Informationsplicht gegenüber dem Amt. ?Aus diesem Grund haben wir uns für die Befragung entschieden, um unsere Vermutung des deutlichen Anstiegs auf eine möglichst breite Datengrundlage zu stellen und anschließend die Bevölkerung zu informieren?, erklärt der Amtsarzt und Leiter des städtischen Gesundheitsamtes Jens Heimann.

Wichtig sei es jetzt aufzuklären und die Scheu zu nehmen. ?Krätze ist nicht gleich Unsauberkeit?, so Heimann. Sie wird verursacht durch einen Parasiten, wie auch die Laus einer ist. Die Krätzemilbe krabbelt bei direktem Körperkontakt von fünf bis zehn Minuten auf die Haut und gräbt sich in diese ein. Begleitet wird die Erkrankung meist von Juckreiz. Krätze kann gut durch eine spezielle Creme, die auf dem ganzen Körper aufgetragen wird, oder durch Tabletten behandelt werden. Welches Medikament genommen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab und wird durch den behandelnden Arzt festgelegt. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Wochen. Die Betroffenen können bereits in dieser Zeit bzw. ohne wahrnehmbare Symptome ansteckend sein. Das Gesundheitsamt hat zur weiteren Information zwei Merkzettel auf www.dresden.de/gesundheit veröffentlicht, die bei der Erkennung und Bekämpfung der Krankheit helfen sollen. ?Wir verbinden die Merkzettel mit dem Appell, Erkrankungen konsequent gegenüber den Leitungen der Einrichtungen zu benennen, damit diese das Gesundheitsamt informieren können. Nur so können wir gemeinsam reagieren und die weitere Verbreitung der Erkrankung eindämmen. Einen Grund zur Scham gibt es nicht?, führt Heimann abschließend aus.

geschrieben am: 28.03.2019
Redaktion DD-INside.com


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