Bessere Finanzierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes angemahnt

Die Delegierten des 113. Deutschen Ärztetages haben am Freitag in Dresden eine Neuausrichtung der Zusammenarbeit von Fachärzten im ambulanten und stationären Sektor gefordert. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen diesen Versorgungsbereichen ermöglichten, hieß es in einem Beschluss des Ärzteparlaments.

Dresden . Die Delegierten des 113. Deutschen Ärztetages haben am Freitag in Dresden eine Neuausrichtung der Zusammenarbeit von Fachärzten im ambulanten und stationären Sektor gefordert. Es müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen diesen Versorgungsbereichen ermöglichten, hieß es in einem Beschluss des Ärzteparlaments. Außerdem verlangten die Delegierten eine ausreichende Finanzierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD).

Derzeit führe die Öffnung von Krankenhäusern für die ambulante Behandlung von Patienten zu einer verschärften Konkurrenz zwischen niedergelassenen Fachärzten und Kliniken, kritisierten die Ärzte. Im Interesse der Patientenversorgung sei es daher wichtig, Synergien zu nutzen, anstatt diese Wettbewerbssituation weiter zu verschärfen, erklärte Martina Wenker, Präsidentin der Landesärztekammer Niedersachsen und Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer.

Zugleich warnte der Ärztetag, der am Freitag nach viertägiger Dauer zu Ende ging, vor drohenden Engpässen in der Patientenversorgung. Weil immer mehr Fachärztestellen unbesetzt blieben, seien Versorgungsengpässe sowohl in der wohnortnahen ambulanten fachärztlichen Versorgung als auch in der stationären Versorgung zu beobachten. Notwendig sei eine konzertierte Aktion der Planungsbehörden der Länder, der Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen, Klinikträger und Krankenkassen, um das Problem zu bewältigen. Konkret solle die Bedarfsplanung sektorübergreifend organisiert und die Kooperation von Fachärzten in Klinik und Praxis verbessert werden.

Von den zuständigen Landesministerien forderten die Delegierten, die Arbeitsfähigkeit des ÖGD, der unter anderem für die Überwachung der hygienischen Bedingungen in öffentlichen Einrichtungen zuständig ist, in vollem Umfang zu gewährleisten. Ansonsten laufe der ÖGD Gefahr, sein Qualitätsniveau nicht halten zu können. Personelle und materielle Einsparungen führten dazu, dass viele der gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben nur unzureichend oder gar nicht mehr wahrgenommen werden könnten.

In einem Appell an die Medizinischen Fakultäten verlangten die Ärztetagsteilnehmer, diese sollten eine praxis- und patientennähere Ausbildung im Praktischen Jahr unter besonderer Einbindung der Krankenhäuser fördern. Gerade die Krankenhäuser der Regelversorgung wiesen ein breites Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten auf und besäßen eine hohe Motivation, sich an der Ausbildung von Medizinstudenten aktiv zu beteiligen.

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geschrieben am: 14.05.2010
Redaktion DD-INside.com