Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins
Bühnenverein berät über Umgang mit Rechtspopulismus und plant Modernisierung der Verbandsarbeit
Am Freitag 9. und Sonnabend, 10. Juni 2017 tagt die Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins in Dresden. Im Kraftwerk Mitte treffen sich rund 250 Intendanten und Intendantinnen, Verwaltungsdirektoren und Verwaltungsdirektorinnen sowie Kulturpolitiker und Kulturpolitiker der deutschen Theater und Orchester. Auch aktuelle kulturpolitische Themen werden auf der Tagung diskutiert. Eröffnet wird die Jahreshauptversammlung am Freitag, 9. Juni 2017 von Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, und Bühnenvereinspräsident Ulrich Khuon. Der Ort der Jahreshauptversammlung wechselt jedes Jahr. Der Bühnenverein tagt zum zweiten Mal in Dresden, im Jahr 2005 war das Staatsschauspiel Dresden Gastgeber.
Am Sonnabend, 10. Juni 2017, findet 11.30 Uhr im tjg. theater junge generation eine öffentliche Podiumsdiskussion ?Wir müssen reden! ? Das Fremde und das Eigene? statt. ?Ich freue mich sehr, dass der Deutsche Bühnenverein eine Diskussion zu dem Thema durchführt, dass uns ins Dresden seit über zwei Jahren massiv beschäftigt. In Dresden prallen Meinungen zum Umgang mit dem Fremden und Anderen verschärft aufeinander. Wir glauben, dass Kunst geeignet sein kann, eine neue Kultur des Miteinanders zu erreichen. Deshalb wird Dresden seine Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 unter diesen Schwerpunkt stellen."
Der Umgang mit Rechtspopulismus und rechtsnationalen Parteien ist ein thematischer Schwerpunkt. ?In einer Zeit gesellschaftlicher Spannungen und Zerrissenheit wird der kulturelle Austausch immer wichtiger?, sagte Bühnenvereinspräsident Ulrich Khuon heute in Köln. ?Theater und Orchester engagieren sich bereits sehr stark dafür. Wir wollen in Dresden darüber sprechen, wie wir nachhaltig in unsere Demokratie hineinwirken können.?
Auf der Tagesordnung stehen auch die zukünftigen Aufgaben des Verbands und eine Modernisierung der Strukturen. ?Wir wollen eine Stärkung der Kulturpolitik. Wir wissen aber auch, dass die Kultur sich genau wie andere Bereiche einem stetigen Aushandlungsprozess stellen muss. Die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts hat andere kulturelle Bedürfnisse als vor 30 Jahren. Diese bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die einzelnen Theater und Orchester, auf die gesamte Kulturlandschaft und damit auch auf Verbände?, erläuterte Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Bühnenvereins. ?Der Bühnenverein will seine Ziele neu definieren, sein Denken und Handeln modernisieren und mehr Allianzen mit anderen Kulturbereichen und -institutionen schließen.? Der Verband beginnt zurzeit einen Klärungsprozess im Inneren, der ihn die nächsten Monate und Jahre beschäftigen wird.
Die Tagung findet zum ersten Mal unter der Leitung des neuen Führungsduos Ulrich Khuon und Marc Grandmontagne statt, das seit Januar 2017 im Amt ist. Die Tagungsergebnisse werden am Ende der Veranstaltung in einer Pressekonferenz veröffentlicht.
Redaktion DD-INside.com