Ombudsstelle im Jobcenter eingerichtet
Ab sofort Anregungen, Kritik und Beschwerden loswerden
Das Kundenreaktionsmanagement des Jobcenters Dresden in der Budapester Straße 30 wird erweitert. Kunden des Jobcenters können sich mit Anregungen, Kritik und Beschwerden an die Serviceeinheit Kundenreaktionsmanagement/Ombudsstelle wenden. Sie ist montags und freitags von 8 bis 12 Uhr, dienstags von 8 bis 18 Uhr und donnerstags von 8 bis 16 Uhr erreichbar. Beratungstermine können auch telefonisch unter 0351-4751730 vereinbart werden.
Die Vorsitzende der Trägerversammlung des Jobcenters, Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, verspricht sich von der neuen Ombudsstelle eine weitere Verbesserung des Services für die Bürger: ?Das Jobcenter Dresden erzielt im deutschlandweiten Vergleich bereits heute überdurchschnittliche Zufriedenheitswerte. Das soll auch in Zukunft so sein. Die Herausforderungen für das Jobcenter werden aktuell nicht weniger. Das Leistungsrecht ist nach wie vor komplex. Der Gesetzgeber hat es leider versäumt, das Sanktionsrecht für junge Betroffene zu entschärfen. Da kommt es auf eine gute Kommunikation mit den Leistungsberechtigten und eine effektive Unterstützung in existenziellen Notfällen an. Hier kann die Ombudsstelle als Mittlerin helfen.?
Die Serviceeinheit Kundenreaktionsmanagement/Ombudsstelle vermittelt in Streitfällen zwischen den Leistungsberechtigten und dem Jobcenter. Daneben sorgt sie für eine engere Vernetzung zwischen dem Jobcenter und seinen Partnern, wie etwa Beratungsstellen und freien Trägern, gerade in schwierigen Einzelfällen. ?Die Kontaktaufnahme zur Ombudsstelle und zum Kundenreaktionsmanagement ersetzt weder den Widerspruch noch ein Klageverfahren. Sie kann jedoch dazu beitragen, dass ein Widerspruch oder eine Klage gar nicht erst erhoben werden muss. In vielen Fällen wird es schon reichen, den Bescheid genauer zu erläutern. Dafür arbeitet Kundenreaktionsmanagement/Ombudsstelle eng mit den Mitarbeitern des Jobcenters zusammen.? stellt Jobcenter-Geschäftsführer Jan Pratzka klar. Durch die enge Verzahnung kann Einsicht in die Dokumentation und in Leistungsunterlagen genommen werden.
Das Jobcenter Dresden ist eine gemeinsame Einrichtung der Landeshauptstadt Dresden und der Agentur für Arbeit Dresden. 689 Mitarbeiter beraten, fördern und sichern den Lebensunterhalt von aktuell 46 266 und Dresdnern in 27 075 Bedarfsgemeinschaften (Stand Januar 2017). Im letzten Jahr gingen jeden Monat durchschnittlich 839 Widersprüche, 170 Klagen und 25 Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes im Jobcenter ein. Das Klageaufkommen ist gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen. 2015 erreichten pro Monat durchschnittlich 210 Klagen und 30 Eilverfahren das Jobcenter. Die meisten Widersprüche richten sich gegen Aufhebungs- und Erstattungsentscheidungen und die Anrechnung von Einkommen und Vermögen. Der Stadtrat hat auf interfraktionellen Antrag am 21. Januar 2016 die Initiative zur Einrichtung einer Ombudsstelle im Jobcenter Dresden beschlossen. Sie wurde durch die Trägerversammlung im Haushalt 2017/2018 verankert und nach erfolgter Ausschreibung im Januar 2017 besetzt.
Redaktion DD-INside.com