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Prognose für Dresden: Bevölkerung wächst weiter bis 2030

Die Dresdner Bevölkerung wird von aktuell 542 300 Einwohnern auf etwa 588 000 Einwohner im Jahr 2030 anwachsen. Dies entspricht einem Anstieg von reichlich 45 000 Einwohnern bzw. 8,4 Prozent. Das besagt die aktuelle Bevölkerungsprognose der Landeshauptstadt Dresden.

In der Prognose wurden folgende Annahmen getroffen: Die zusammengefasste Geburtenrate wird beim gegenwärtigen Niveau von 1,5 Kindern je Frau verbleiben. In den letzten vier Jahren stagnierte diese Kennziffer.
Hinsichtlich der Sterblichkeit wird, in Anlehnung an die 13. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes, von einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung bei Frauen auf 86 Jahre und bei Männern auf knapp 82 Jahre bis zum Jahr 2030 ausgegangen.
Die Zuzüge, welche gegenwärtig deutlich durch die Asylbewerberzahlen beeinflusst werden, steigen im ersten Prognosejahr an und gehen bis 2020 stärker und danach nur noch leicht zurück. Hintergrund ist zum einen die Annahme eines Rückganges des Zuzuges von Asylbewerbern und zum anderen die sinkende Bevölkerungszahl in der mobilsten Altersgruppe der 18 bis 30-Jährigen in den neuen Bundesländern. Während ein leicht positiver Wanderungssaldo mit den alten Bundesländern angenommen wird, wird Dresden mehr Einwohner ? insbesondere Familien mit Kindern ? an das Umland verlieren als bisher. Dieser Verlust wird jedoch bei Weitem nicht so groß sein wie in den 1990er Jahren. Die Fortzüge erhöhen sich bis zum Jahr 2020 und verringern sich danach wieder leicht.

Unter diesen Annahmen werden die Geburtenzahlen bis 2018 weiter auf fast 6 400 pro Jahr ansteigen und danach im Niveau wieder sinken. Ursache des Geburtenanstieges ist die wachsende Anzahl von Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. Ab 2026 wird die Geburtenzahl voraussichtlich wieder unterhalb der Marke von
6 000 liegen. Die Zahl der Gestorbenen wird dagegen kontinuierlich bis 2026 auf ca. 6 000 steigen und danach stagnieren. Damit würde ab 2026 die Zahl der Gestorbenen über der Zahl der Geborenen liegen.

Während sich bei den Kindern bis zu einem Alter von fünf Jahren nur noch ein leichter Zuwachs bis 2020 ergibt und danach die Anzahl wieder sinkt, ergeben die Berechnungen ein starkes Anwachsen der Zahl der Jugendlichen und Kinder im Schulalter (6 bis 17 Jahre) von 50 600 auf etwa 65 000 im Jahr 2030 (+ 29 Prozent). Ein hohes Wachstum ist zudem bei der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen zu erwarten (+ 23 Prozent).
Außer der Gruppe der 25- bis 29-Jährigen weisen alle Altersgruppen unter 75 Jahren leichte Zuwächse bis 2030 auf. Gemäß des deutschlandweiten Trends wird auch in Dresden der Anteil der Älteren zunehmen: Die Zahl der Dresdnerinnen und Dresdner im Alter von über 75 Jahren steigt von heute 62 100 auf über 72 000 zum Ende des Prognosezeitraumes (+ 17 Prozent). Insgesamt ist im Vergleich zur gesamtsächsischen Entwicklung jedoch bemerkenswert, dass das Durchschnittsalter von aktuell 43,0 Jahren nur leicht auf 43,4 Jahren bis 2030 ansteigen wird.

Auch für die 17 Dresdner Stadträume* liegt die Prognose vor. Weil die Abschätzung des Umzugsverhaltens nicht längerfristig absehbar ist, beziehen sich die Aussagen zur Entwicklung der Stadträume auf den Zeithorizont bis zum Jahr 2020. Demnach wird eine besondere Zunahme der Bevölkerungszahl in den innenstadtnahen Gebieten erwartet: So wird die Einwohnerzahl der Altstadt/Friedrichstadt (ohne Johannstadt) um mehr als 13 Prozent, von Cotta/Löbtau/Naußlitz/Dölzschen um knapp acht und die Bevölkerung der Äußeren und Inneren Neustadt um etwa sieben Prozent zunehmen. Demgegenüber werden der Ortsamtsbereich Leuben sowie Prohlis/Reick kaum wachsen (weniger als zwei Prozent).
In sieben Stadträumen wird voraussichtlich ein Geburtendefizit zu verzeichnen sein. In der Johannstadt ist das Geburtendefizit am höchsten (- 5 je 100 Einwohner). Die Bevölkerungszunahme in der Leipziger Vor-stadt/Pieschen steht demgegenüber bei einem ausgeglichenen Wanderungssaldo mit einem besonders hohen Geburtenüberschuss in Zusammenhang (+ 6 je 100 Einwohner). Von hohen Wanderungsgewinnen einschließlich der Umzüge profitieren insbesondere die Altstadt/Friedrichstadt (+ 17 je 100 Einwohner), die Johannstadt (+ 7) sowie der Ortsamtsbereich Klotzsche mit den nördlichen Ortschaften (+ 7).

Die Landeshauptstadt Dresden veröffentlicht voraussichtlich Mitte Dezember eine Broschüre mit den detaillierten Annahmen und Ergebnissen der Bevölkerungsprognose 2015. Die Tabellen zur Entwicklung der Altersgruppen und Stadträume sind unter www.dresden.de/prognose abrufbar.
Weitere Informationen zum aktuellen Bevölkerungsstand liefert das Quartalsheft ?Dresden in Zahlen? für das II. Quartal 2015. Es kann im Internet unter www.dresden.de/statistik heruntergeladen werden. Als gedruckte Broschüre kann das Quartalsheft über die Kommunale Statistikstelle per Telefon 4 88 11 00, Fax 4 88 69 13 und E-Mail statistik@dresden.de bestellt werden.

*Stadträume fassen mehrere Stadtteile zusammen

geschrieben am: 27.11.2015
Redaktion DD-INside.com


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