Snoop Dogg released Doggumentary
DOGGUMENTARY
Dank der Massenmedien scheinen manche Popstars heute allgegenwärtig zu sein. Sie starren uns aus dem Zeitschriftenregal an, tauchen auf der Mattscheibe und der Kinoleinwand auf, erscheinen auf unseren Computernbildschirmen und hypnotisieren uns mit ihren Hitsingles. Allerdings ist es mittlerweile häufig so, dass die größten Stars zwar ein fester Bestandteil unseres Lebens sind, wir uns ihnen oder ihrer Kunst aber nicht wirklich verbunden fühlen.
Anders bei Hip-Hop Superstar Snoop Dogg. Zwar ist auch er immer und überall präsent – von The View über 106th & Park, Sportscenter bis One Life To Live, und Werbespots von Adidas bis Pepsi Max – allerdings fußt seine anhaltende Beliebtheit bei seinen unzähligen Fans auf einer echten Bindung, die durch seine Musik zwischen ihnen entsteht. Und genau wie Bigg Snoop selbst trifft man auch auf seine Musik praktisch überall. Ob es ein riesiges Stadion ist oder das Display Eures Handys – Snoop war vermutlich schon dort.
Während die Veröffentlichung seines elften Studioalbums näher rückt und die allgemeine Vorfreude stetig wächst, festigt Tha Doggfather die Beziehung zu seinen Fans weiter. So nutzt er seine gigantische Internetpräsenz, um seinen Fans Einblicke in den kreativen Schaffensprozess zu Doggumentary zu geben. Das Album selbst ist eine Art Zeitdokument: Es zeigt Snoops bisherige Entwicklung und skizziert seinen Weg in die Zukunft.
Doggumentary steht für alles, was die Welt an dem als Calvin Broadus geborenen Mann liebt. Es enthält einige bombastische Street Raps, wie sie Snoop ursprünglich ins Rampenlicht befördert hatten, und glänzt auch mit unerwarteten Kollaborationen, die ihm schon früher den Status als Pop-Phänomen einbrachten.
Snoop hat keine Angst, mit seinem bekannten Sound zu experimentieren und arbeitet auf der ersten Singleauskopplung "Wet" mit dem brandheißen Produzentenduo The Cataracs. Das beeindruckende Resultat ist ein hypnotischer, atmosphärischer Club Jam, der schon den Sprung in verschiedene Radioformate geschafft hat. Auch der aus Virginia stammende Produzent Lex Luger (bekannt von Rick Ross’ donnernden Hymnen “MC Hammer” und "B.M.F." im letzten Jahr) ist zum ersten Mal in Snoops illustrer Runde dabei und hat etwas noch viel Fetteres für Tha Bigg Boss Dogg geschaffen: Der Song heißt passenderweise "Platinum" und ist eine neue Kollaboration mit dem Schmusesänger R. Kelly.
Und Snoop rollt den blauen Teppich immer weiter aus: Gorillaz, die Kultstars der Alternativeszene, unterlegen Snoops ungewohnt verspielten Flow auf "Something Like This Night" mit psychedelischen, druckvollen Orgelklängen. Die melancholischen Streicher auf dem von Kanye West produzierten "Eyes Closed" versetzen Snoop in nachdenkliche Stimmung: "If you taste success, make sure it-s from a tall glass". Aber mit dem todsicheren Hit "Boom" (mit T-Pain) schießt das Energielevel sofort wieder in die Höhe. Darauf nennt Snoop sich selbst den "Chief Rocka", während im Hintergrund Produzent Scott Storchs raffiniert eingesetztes Sample der Titelmusik von Beverly Hills Cop zu hören ist.
Das Mainstream Publikum wird von diesen Tracks begeistert sein. Aber auf Doggumentary verwöhnt Snoop auch den harten Kern seiner Fanbase ausgiebig. "My Fuccn House" ist genauso amtlich, wie der Titel vermuten lässt – Snoop, Jeezy und E-40 geben volle Power, unterstützt durch den kraftvollen Sound von Rick Rock. "We Rest N Cali" ist eine ganz unverblümte Ode an die übleren Ecken Kaliforniens, auf der auch der gewohnt schonungslose Goldie Loc seinen Auftritt hat. Ein Vertreter des traditionellen Snoop Dogg Stils ist Jake Ones fetter Funk-Track "Gangbang Rookie", auf dem Snoop sich als "a Boss out here on the West" in Szene setzt. Jake macht einen fantastischen Job und erweckt auf "Rookie" und auf dem Albumintro "Toyz In Da Hood" den West Coast G-Funk wieder zum Leben. Aber Snoop hat noch weitere Kameraden zusammengetrommelt, so z. B. Battlecat ("The Way Life Used To Be", "Wonder What It Do"), Fredwreck ("Peer Pressure") und Meech Wells ("Take U Home"). Mit Hilfe all dieser Leute entsteht schließlich der ultimative Snoop, ob er nun schamlos Ladies aufreißt, Kontrahenten angeht oder über seine unglaubliche Laufbahn sinniert.
Was die Promotionarbeit angeht, ist der Albumtitel, Doggumentary, Programm. Snoop schöpft die Möglichkeiten der Social Media voll aus, verknüpft sie mit seinem kreativen Output und "doggumentiert" so die Entstehung des Albums online. Mit seiner viel diskuttierten #PuffPuffPassTuesdays-Kampagne veröffentlicht er jede Woche exklusive Audio- und Videoinhalte für seine 2,5 Mio. Twitter-Follower. Häufige Ustream Sessions öffnen erstmalig die Tür zu seinem engsten Bereich. Dadurch können sich Millionen von Fans weltweit einloggen und live mit Snoop in Kontakt treten, wenn er neue Musik streamt. Nicht zu vergessen Snoops erfolgreichen YouTube-Channel, WestFestTV, auf dem regelmäßig pnendes Material von Snoop in Action, sowie eine Menge viraler Musikvideos veröffentlicht werden.
Snoop Dogg ist immer an vorderster Front der Popkultur und pflegt den Kontakt zu seinen Fans. So hat er nie an Bedeutung verloren. Einerseits ist er Film- und Fernsehstar, Gründer und Trainer der extrem erfolgreichen Snoop Youth Football League und ist äußerst aktiv im Bereich neuer Technologien. Und gleichzeitig bleibt er der Doggfather des Hip-Hop. Es scheint unglaublich, dass seine Musik heute genauso "doggumentiert" ist wie zur Zeit seines zeitlosen Debüts Doggystyle 1992. Tatsächlich ist er dank diverser sozialer Netzwerke zugänglicher als je zuvor. Alle Augen sind auf den dürren Kultstar aus Long Beach gerichtet und Doggumentary ist der perfekte Titel für den bekanntesten Rapper der Welt.
Redaktion DD-INside.com